Tourendatum: 22.02.2020

Letzten Herbst kam mir die Idee, einmal eine Sonnenaufgangs-Skitour zu machen. Ich wollte einfach herausfinden, welchen Unterschied es zwischen einem Sonnenaufgang im Sommer und Winter gibt.
Mitte Februar, bei sehr sicheren aber mittelmäßigen Schneebedingungen, wurden für einen Tag Föhn und Schleierwolken vorhergesagt. Ich dachte mir warum soll ich noch länger warten und wählte diesen Tag für eine Sonneaufgangs-Skitour auf das Pfoner Kreuzjöchl.

Wie immer bei solchen Unternehmungen klingelte der Wecker gefühlt viel zu früh und so marschierte ich schon um 4:36 mit Ski im Navistal los. Da im unteren Bereich sehr wenig Schnee lag und um auch das Wild weniger zu beunruhigen wählte ich die Aufstiegsvariante über die Forstwege. Nach ein paar Minuten schoss mir dann der Gedanke durch den Kopf, dass meine Referenzzeit, welche ich für die Planung verwendet hatte, eine schnelle Zeit und über die Abkürzung war. So legte ich von Beginn an ein schnelles Tempo hin und brachte mit der Zeit meine Oberschenkel zum Glühen. In Erwartung eines schönen Sonnenaufgangs hatte ich zusätzlich zu meiner Hosentaschenkamera meine mehrere kg schwere DSLR Kamera mit eingepackt.

Durch den lichten Lärchenwald ging es dann schnell nach oben und die Orientierung war dank der Aufstiegsspuren vom Vortag nicht schwer. Doch an der Waldgrenze merkte ich, dass eine Sonnenaufgangstour bei Föhn auch seine Nachteile hat. Aufgrund des starken Windes und der fehlenden Heizleistung des Mondes musste ich mich beim Aufstieg direkt warm anziehen. Außerdem waren jetzt die alten Spuren zugeweht und die Orientierung wurde etwas schwerer. Zwischendurch orientierte ich mich auch an einer frischen Fuchsfährte, da sich Wildtiere auch gerne an gepresste Spuren von Tourengehern halten. Natürlich hätte ich auch meine Stirnlampe von der schwächsten Stufe auf die stärkste Stufe schalten können, wie ich es auch bei den Steilstufen machte aber ich wollte mit möglichst wenig Licht aufsteigen, um möglichst viel von der Umgebung mit zu bekommen.

Eine Stunde vor Sonnenaufgang konnte ich die Bergkonturen schon sehr gut erkennen, aber der Sternenhimmel war trotzdem noch gut zu sehen. Da ich aus Gewichtsgründen mein Stativ zuhause gelassen hatte, nutzte ich meinen Rucksack für eine Langzeitbelichtung, die nach ein paar Versuchen schlussendlich auch klappte. Danach änderten sich die Stimmungen im Minutentakt und ich war froh, dass ich doch ein gutes Stück vor Sonnenaufgang am Gipfel angekommen war, um die Stimmungen zu genießen und sie zu fotografieren. Beim Sonnenaufgang lasse ich jetzt die Fotos sprechen.

Nach dem Sonnenaufgang war ich schon ziemlich ausgefroren und fellte so schnell wie möglich ab und begann mit der Abfahrt. Der Gipfelaufbau war noch hart und abgeblasen aber danach warteten unverspurte Hänge auf mich. Der Wind hatte die Spuren des Vortags zugeweht und in den zuvor wenig befahrenen Bereichen ging es richtig gut zu fahren.
In der Nähe der Peer Alm traf ich dann die ersten Tourengeher an diesem Tag. Glücklich nach dieser schönen Skitour kam ich beim Auto an und freute mich schon auf mein zweites Frühstück zuhause.

Als Fazit kann ich sagen, dass ein Sonnenaufgang im Winter doch etwas kälter ist als im Sommer. Besonders schön für mich war aber die Ruhe beim Aufstieg, die dadurch zustande kommt, dass der Schnee viele Geräusche schluckt.

2 thoughts on “Sonnenaufgangs-Skitour Pfoner Kreuzjöchl

  1. Michael sauber sag i nur ? man muss schon ein bisschen „Bergverrückt“und ein Fotonarr sein für die Strapazen (vor allem die Kälte bei der Warterei )hab früher auch die eine oder andere Sonnenaufgangstour unternommen die Eindrücke sind es wert .gsund bleiben ?

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